Es ist ein faszinierendes Schauspiel der Natur: wenn der Heidelberger November sich in tiefstem Grau ergeht, eine grau-bleierne Nebelsuppe in den Straßen jegliche Motivation dementorengleich aus den Häusern zieht und einem eigentlich nichts bleibt, als trübselig im Bett zu bleiben. Die wenigen Glücklichen, die sich dem kühlen Charme der Novemberluft ausgesetzt haben und auf die höheren Hügel im Heidelberger Umland gezogen sind, wurden heute um so mehr von diesem Schauspiel der völligen Wettergegensätze belohnt. Hatte es in der Stadt den ganzen Tag lauschige 4°C und eine Sichtweite von 50m, so erfreute man sich ab einer Höhe von etwa 350m ü.N. strahlend blauen Himmel bei 12°C und überraschend warmer Herbstsonne. Und weil man ja mit der Zeit gehen muss: Handyfotos!
Licht im Zug
Eine Lichtstudie aus diesem Frühjahr, 2019.
Am Ende des Waldes
Heidelberger Waldhochzeit
Kurzer Text, dann viele Bilder:
Letzten Monat durfte ich die Hochzeit von Daniel und Elena dokumentieren, und das war richtig gut!
Denn nicht nur sind die beiden ein unheimlich sympathisches Paar, sie haben auch mit einem großen Kreis hilfsbereiter Freunde eine wunderschöne, und vollkommen entspannte Hochzeitsfeier auf die Beine gestellt. Und die war so gut, dass wohl auch ihre Enkel davon noch erfahren werden.
Aufgeregt wie eh und je gings morgens ganz früh am Heidelberger Standesamt los. Nach einer herzlich-fröhlichen Trauungszeremonie und einem Umtrunk am Ufer des träge dahinfließenden Neckars, stieg man in den Fußbus hoch auf das Heidelberger Schloss. Einige Gruppenfotos und Portraits später erreichten wir, nach einer weiteren kurzen Fahrt mit dem zweifellos meistbenutzten Verkehrsmittel dieser Welt, einen verwunschenen Garten im Wald, hoch über den dicht zusammengedrängten Dächern der Altstadt.Nachdem der Nachmittag dann für allseitiges Kräftetanken, Geschichten-von-früher-erzählen und letzte-Vorkehrungen-treffen genutzt worden war, kam der Abend dieses tollen Festes.
Unter einem dichten Blätterdach, nahmen die Gäste auf einer der unzähligen Terrassen des Gartens an einer langen und reichdekorierten Tafel Platz. So wie schon die österreichische Kaiserin Elisabeth 1887, genossen auch an diesem lauen Sommerabend Brautpaar und -gesellschaft die einladende Atmosphäre des Gartens.
Das Buffett verzehrt, gesättigt von ukrainischen und deutschen Spezialitäten wurde die Stimmung nach einigen Verdauungswodki(Plural von Wodka?!) zunehmend ausgelassen. Die Tiere des Waldes, in denen der Garten lag, sollten an dem Abend noch Zeugen ausgelassener Freude werden, und einer Mischung aus turbulenten traditionsreichen Volkstänzen der Ukraine, psychedelischen Lichtern, die den Wald erhellten und magischer Momente, wie dem ersten Tanz unter einem alten Fallschirm zur Livemusik zweier netten Herren von Voice of Germany.
Und wenn auch sich auch nur ein kleines bisschen dieser besonderen Stimmung in den Bildern wiederspiegelt, so hat sich die Mühe gelohnt!
Danke
lost in brotugal
Wie in einer Wildwasserbahn wackelt alles hin und her. Ich sitze, also bin ich. Die Wände sind nah und doch so fern. Für kurze Augenblicke fühle ich mich schwerelos, kurz darauf werde ich wieder in den Sitz gedrückt. Es ist eigentümlich schön, Wärme umfängt meine Schultern, alles ist…diesmal ist es ein größerer Fall. Und wieder lande ich in meinem Sitz.
Daran könnte ich mich gewöhnen. Den sich hin- und herwindenden Gang, den ich manchmal durch leichtgeöffnete Augenlider erblicke nehme ich kaum wahr. Es ist alles so warm und weich, das Rütteln macht es aufregend. Der weiche Körper der hübschen Brünetten, die sich an meine Seite schmiegt, ist anregend und beruhigend zugleich.
Wie bin ich hierher gekommen? „lost in brotugal“ weiterlesen
Rollbrettfahrer
Zur Präsentation gereicht werden heute die zuletzt erstellten Skateboardfotografien.
Den Beginn macht ein vorderseitiger Schmitzschleifer (fs Smithgrind) des Herrn Valentine.
Auf dem Gesichtsbuch ist jener schon vor ein paar Tagen veröffentlicht worden, die Veröffentlichung an dieser Stelle geschieht deshalb vorallem unter dem Zeichen der Vollständigkeit.
Ein weiters gewagtes Manöver des Herrn Valentine ist dieser rückwärts rotierte Nasen-Fersen-Schnipser (Nollie bs Heelflip).
Ausserdem noch ein kleines Foto von Kevin Heßes rückseitigem Stumpfschleifer (bs Bluntslide) an der Paderborner Universität.
Korn
Nein, dieser Blog handelt nicht von dem starkalkoholischen Getränk aus der klaren Flasche. Er handelt auch nicht von dem im ländlichen Raum omnipräsenten hüfthohen Gewächs, aus dem das Gesöff schließlich produziert wird. Leute die mich besser kennen, wissen sowieso, dass ich mich für dieses Thema nicht allzu sehr erwärmen kann.Schmeckt ja auch fürchterlich, oder nicht?
In diesem Blog soll es um das Korn gehen, dass derart charaktertypisch für alte Fotos steht, dass es sogar bei Instagram und all diesen komischen neuen Erscheinungen als Filtermöglichkeit integriert wurde. Dieses Korn, dass für besonderen Charme sorgen kann – aber nicht muss. Wenn noch unklar seien sollte wovon ich spreche – keine Sorge – die unten angehängten Bilder werden zweifellos klarmachen, was gemeint ist.
Ich benutze zur Erstellung meiner Fotografien dreierlei verschiedenen Kameras. Eine davon ist selbstverständlich eine Digitale. Das ist quasi mein Arbeitspferd. Mit ihr mache ich den Großteil meiner Fotos, kostet ja nichts.
Die Zweite ist eine kleine analoge Kleinbildkamera. Aufgrund ihrer Größe trag ich sie oft mit mir herum. Die Verwendung von Film mit jeweils 36 Bildern verändert mein Fotografierverhalten schon dahingehend, dass ich mir recht genau überleg‘, was ich fotografier‘.
Die dritte wiederum ist eine klotzige Mittelformatkamera. Die trag ich aufgrund ihrer Größe fast nie mit mir herum. Mit ihr belichte ich Filme vom Format 6x6cm. Wenn ich sie mitnehme, dann eigentlich nur zu geplanten Terminen. Die Kosten für Film und Entwicklung sind mittlerweile auch einfach zu hoch, um sich schlechten Ausschuss zu erlauben.
Vor zwei Wochen hatte ich einen Termin mit einem hübschen Mädel, die dabei entstandenen Fotos sind hier online. Aber ich habe nicht nur mit meinem Arbeitspferd Fotos gemacht, ich hatte auch die Muße, den alten Klotz mitzubringen. Als wir uns getroffen haben, und zu der geplanten Örtlichkeit für die Fotos gewandert sind, kamen wir an einer wunderschönen Baumwurzel vorbei, die uns innehalten ließ. Kurzerhand entschieden wir uns, sie als Umgebung für die Fotos zu nutzen.
Später sind wir dann noch etwas weiter gegangen und haben ein paar Portraits geschossen. Am Ende des Tages habe ich dann noch einen ganzen Film mit dem Klotz belichtet. Und was mich sehr glücklich macht, ist die Tatsache, dass fast der komplette Film schöne Fotos enthält. Zwar war es schon sehr dunkel, was zu dem starken Korn auf den Fotos geführt hat. Aber dieses Korn gibt den Fotos eine gewisse Stimmung und ihre düsteren Grautöne lassen sie auf mich etwas geheimnisvoll wirken.
Nachdem ich das letzte Foto auf dem Film geschossen hatte, kam wie auf Kommando ein derartiger Wolkenbruch, dass wir gezwungen waren, in der nächsten Wirtschaft Schutz zu suchen.
Manchmal muss man einfach ein bisschen Glück haben.